Freitag, 19. Juli. 2013: Die CSU beschließt in München ihr Programm für die kommende Landtagswahl. Der Spiegel berichtet darüber, wie der US-Geheimdienst NSA deutsche Politiker ausspäht, und in den Single-Charts ist Pandamasken-Rapper Cro mit „Whatever“ auf Platz 1 geklettert. Eine seiner Textzeilen: „Und mir is‘ scheißegal, was morgen kommt. Ich heb‘ mein Glas und schrei‘ bye, bye.“
Im Gegensatz zu CRO sind die Besucher der Taverne Odisseus in Hannover an diesem Abend bereit Gesicht zu zeigen, sogar wenn es Anfeindung und Ausgrenzung bedeutet. Die Zukunft ist ihnen auch nicht egal. Sie sind angetreten, sie zu gestalten und das Land wieder auf den richtigen Kurs zu bringen. Im dem griechischen Restaurant an der Walderseestraße gründet sie an diesem Abend den Regionsverband Hannover der Alternative für Deutschland. Vorausgegangen war am 1. Mai in Lüneburg die Gründung des AfD Landesverbandes Niedersachsen. Bereits am 6. Februar war im hessischen Oberursel die Bundes-AfD aus der Taufe gehoben worden. Eine einzigartige Erfolgsstory folgt. Keine andere neugegründete Partei in der Geschichte der Bundesrepublik ist jemals derart rasant und in breiter Fläche in die Parlamente eingerückt.
Da die Anfänge nunmehr zehn Jahre zurückliegen, darf auch kräftig gefeiert werden. Eingeladen vom Kreisverband Hannover-Stadt und dem Nachbar-Kreisverband Hannover-Land trafen sich am Samstag im großen Saal des Stadtteilzentrum Ricklingen rund 130 Mitglieder, Freunde und Fans der AfD. Schon der Blick auf die Teilnehmerliste der Zehn-Jahres-Feier macht deutlich, was die hannoverschen „Mütter und Väter“ der AfD in der Taverne Odysseus in Gang gesetzt haben. Mit Dirk Brandes, Frank Rinck und Jörn König waren drei Bundestagsabgeordnete dabei.  Mit Omid Najafi, Jessica Schülke und Delia Klages feierten drei Landtagsabgeordnete mit. Christine Anderson, Abgeordnete im EU-Parlament aus Hessen, komplettierte die prominente Gästeschar.
Was hinter dem Erfolg alles steckt, machte der Bundestagsabgeordnete und Vorsitzende des Kreisverbandes Hannover-Stadt Jörn König in einem bildreichen Rückblick deutlich. Einsatz, Herzblut und Stehvermögen war dabei. Schritt für Schritt folgte die Professionalisierung. Mut gehört gestern wie heute ebenso dazu. Wer sich zur AfD bekennt, muss mit Gegenwind und manchmal sogar mit nackter Gewalt rechnen.
Von den positiven Gänsehautmomenten aus der Gründungsphase berichtete Stefan Henze, und sorgte damit auch bei den Zuschauern für ebensolche. Der ehemalige Landtagsabgeordnete und Vorsitzende des Stadtverbandes Hannover-Land-Ost hat die Partei auch auf Bundesebene mit aus der Taufe gehoben. Eines seiner Aha-Erlebnisse: Ein 7,5 Tonner der Post, der palettenweise Mitgliedsanträge ins damalige provisorische AfD-Büro in Berlin lieferte. Wie sehr es eine starke AfD gebraucht wird, machte danach noch einmal die EU-Abgeordnete Christine Anderson deutlich. Sie berichtet von ihrer Arbeit in Brüssel: „Dem größte Irrenhaus der Welt“, wo die Vertreter der Gegenseite gerade Pläne aushecken, die totale Kontrolle vorsehen und sich komplett gegen Demokratie und Freiheit richten.
Nicht mit der AfD! Ihre Erfolgsstory hat gerade erst begonnen. Was vor zehn Jahr begann, ist erst der Anfang. Da waren sich wohl die allermeisten Besucher der Jubiläumsfeier einig. Manche von ihnen sind jetzt übrigens in Besitz einer besonderen Ehrenplakette. Der offizielle Teil der Veranstaltung endete mit ihrer Vergabe an aller 50 Mitglieder der beiden Kreisverbände, die, wie Jörn König und Stefan Henze, schon seit zehn Jahren an der AfD-Erfolgsstory mitwirken.